Sie haben sie mir entrissen.
Meine Gefährtin ist in Gefahr. Und ich werde alles tun, um sie zu retten. Ich würde sogar an den Spielen von Kalumbu teilnehmen, den gefährlichsten Wettkämpfen der Galaxis.
Kann ich ihm vertrauen?
Ich wurde von Außerirdischen entführt, gefoltert, gefangen gehalten und jetzt auf einem Planeten voller Monster ausgesetzt. Mein Tag könnte nicht schlimmer werden. Bis ein Außerirdischer mit Hörnern und einem Schwanz als mein Ritter im glänzenden Lendenschurz auftaucht. Ist das nur ein weiterer Trick oder ist er wirklich hier, um mich zu retten?
Eine heiße Liebesgeschichte voller Action zwischen einem durchtriebenen Satyr und der von ihm heiß begehrten Menschenfrau. Du hast eine Vorliebe für Aliens mit außergewöhnlichen Körpermerkmalen, starke Frauen und Liebe, die alle Hindernisse überwindet – dann musst du unbedingt dieses Buch lesen!
Jedes Buch der Starlight Monsters Serie kann eigenständig gelesen werden und hat immer ein Happy End. Es spielt im selben Universum wie die Starlight Highlanders und Starlight Wikinger.
Wie bei ihren anderen Büchern auch hatte Skye MacKinnon mich bereits bei den ersten Sätzen! Ihr Schreibstil ist absolut mitreißend. Die Ereignisse überschlagen sich.
Silus
Jetzt war ich an der Reihe, mir die Wettkämpfe anzuschauen. Ich hasste es, hier in meiner Kabine zu sitzen, auf den Bildschirm zu starren und mit anzusehen, wie die Kandidaten in diesen ‚Spielen‘ von wilden Tieren zerrissen wurden oder sich gegenseitig zerfleischten. Wir wechselten uns ab, damit wir angesichts dieser Gewaltszenen nicht abstumpften. Keinen von uns würde man wohl als ‚gut‘ bezeichnen. Wir hatten alle Dreck am Stecken, hatten schlimme Dinge getan. Es gab schließlich einen Grund, warum wir uns in diesem Teil der Galaxie aufhielten, wo es von Geächteten wimmelte und die Intergalaktischen Behörden kaum Einfluss hatten. Aber es gab für mich persönlich dennoch Regeln, gewisse Grenzen, Dinge, die ich nicht tun würde. Ich hatte noch Skrupel, eine Seele. Sie existierte tief in meinem Innern, stark in Mitleidenschaft gezogen von meinen Schandtaten, befleckt, zerrissen – aber sie war noch da.
Vor den Ereignissen der vergangenen Woche hatte ich mir diese Spiele noch nie angeschaut. Klar wusste ich, wie man sich Zugang verschaffte, aber es fühlte sich für mich nicht richtig an. Zuzusehen, wie die Kandidaten um ihr Leben kämpften, unter den brutalen Bedingungen des Dschungels von Kalumbu zugrunde gingen oder von Bestien bei lebendigem Leib gefressen wurden – das war einfach nicht mein Ding.
Mit zusammengebissenen Zähnen wählte ich also jetzt den Kanal mit den Spielen an. Es handelte sich um eine Geheim-Frequenz, die nur den Eingeweihten bekannt war. Eine neue Folge der Sendung fing gerade an. Diese Spiele wurden den ganzen Tag lang übertragen, jeden Tag, aber einige Folgen waren auch Wiederholungen und zeigten in Endlosschleifen die blutigsten Kämpfe und die schlimmsten Todesarten. Die interessierten uns aber nicht, waren im Gegenteil willkommene Pausen und machten es möglich, dass jedes Besatzungsmitglied nur eine IG-Stunde am Tag vor dem Bildschirm verbringen musste.
Ich hätte mir etwas zu knabbern mitbringen sollen, aber bei der gestrigen Folge hätte es mir fast den Magen umgedreht. Ich fragte mich einmal mehr, ob irgendwer unter den Kandidaten sich freiwillig gemeldet hatte, oder ob sie nicht alle Opfer waren, die man von ihren Raumschiffen oder Heimatorten entführt hatte und nun zwang, zur Unterhaltung des Publikums gegeneinander zu kämpfen. Am liebsten hätte ich sie alle gerettet und diesen Wettkämpfe ein für alle Mal den Garaus gemacht. Aber das wäre zu gefährlich. Eine milliardenschwere Industrie stand hinter den Spielen von Kalumbu. Mächtige Personen sahen sie sich an, sponserten Kandidaten, schlossen Wetten auf sie ab. Man würde uns noch stärker verfolgen, wenn wir den Versuch unternähmen, sie komplett zu vernichten. Uns blieb nur, ein paar der Kandidaten zu retten und so unseren Beitrag zu leisten, ohne gleich zu Märtyrern zu werden.
Die ersten beiden Kandidaten, die dem Publikum vorgestellt wurden, waren Männer, ein Pletorianer und ein Kardarianer, dessen Narben von vielen geschlagenen Schlachten zeugten. Aber bei der dritten Person fasste ich mir unwillkürlich an meine Hörner – es war eine Frau, und dazu noch eine Peritanerin.
Atemlos sah ich mit an, wie sie in die Kamera blinzelte, geblendet von dem grellen Licht um sie herum. Sie war nackt, verletzlich, und zitterte vor Furcht. Ich berührte den Bildschirm, noch bevor mir klar wurde, was ich da tat. Das Bild gefror und zeigte den Augenblick, in dem die Kamera ihr Gesicht herangezoomt hatte.
Ihre Hautfarbe entsprach genau der meines Fells, hatte dieselbe Braunschattierung. Ihre Augen schimmerten bernsteinfarben und warm unter langen Wimpern. Das Haar war ihr abrasiert worden, von den Veranstaltern oder jemand anderem. In einem Nasenflügel trug sie einen silbernen Ring, der in dem hellen Licht funkelte. Sie hatte Angst, das verrieten ihre zitternden Lippen und die weit aufgerissenen Augen; aber sie stand aufrecht da, bereit, jeder Herausforderung mit Feuer in den Augen zu begegnen.
Irgendetwas an ihr wirkte vertraut. Je länger ich sie anstarrte, desto größer wurde dieses Gefühl.
Aber das konnte nicht sein.
Ich zwang mich, die Übertragung weiterlaufen zu lassen, wandte aber den Blick respektvoll ab, wenn die Kameras wieder mal ihre Nacktheit in Großaufnahme zeigten. Das waren doch alles Perverslinge. Es gab überhaupt keinen Grund, ihr keine Kleider zu geben. Die würden sie vor den Gefahren auf Kalumbu sowieso nicht schützen, ihr aber doch ein wenig Würde lassen. Auch wenn ich einer Spezies entstammte, die einen Lendenschurz lediglich anlegte, wenn sie mit Fremdlingen in Berührung kam, wusste ich doch, dass Peritaner sich gern bedeckten. Penny hatte mir das erklärt, als sie gerade erst auf der Artep angekommen war. Und das wussten die Spielemacher sicher auch. Aber dies war wieder eine Methode, die Kandidaten zu manipulieren, ihnen das Gefühl der Verletzlichkeit zu geben, lange bevor sie einen Fuß auf Kalumbu setzten.
Kalumbu, dieser Planet des Todes. Nur zwei Personen hatten die Spiele je überlebt, und die befanden sich derzeit an Bord der Artep. Andere Kandidaten hatten es zwar auch geschafft, zehn Runden lang am Leben zu bleiben, aber wir hatten schnell herausgefunden, dass dieser scheinbare Erfolg nicht lang andauerte. Man brachte sie um, sobald die Kameras nicht mehr auf sie gerichtet waren. Bis auf Fay und Vruhag hatte noch nie jemand Kalumbu lebend verlassen.
Die Verantwortlichen hatten ihre Sicherheitsmaßnahmen schon verschärft, seit ich mich in ihr System gehackt hatte. Diese Frau zu retten würde nicht so leicht sein wie es bei dem Ork und seiner Gefährtin noch gewesen war. Ich würde einen anderen Weg finden müssen, um durch den Schutzschild zu dringen, der ihren gesamten Planeten umgab und es unmöglich machte, auf seiner Oberfläche zu landen oder jemanden in den Weltraum zu beamen. Beim letzten Mal hatte es funktioniert, weil niemand damit rechnete, dass wir so etwas versuchen würden.
Ich konzentrierte mich wieder auf den Bildschirm. Applaus brandete auf, als die Plattform, auf der die Frau stand, sich in Bewegung setzte. Man würde sie jetzt auf der Oberfläche von Kalumbu absetzen. Dort würde sie nicht lange überleben. Fay hatte die Hilfe einer dort lebenden Spezies erhalten, aber wie groß war wohl die Chance, dass dieses Glück auch der nächsten Frau zuteil würde? Nein, es bliebe wohl an mir hängen, sie dort herauszuholen. Ich musste irgendwie in die Computersysteme von Kalumbu eindringen, und das umgehend. Jeder Click konnte die Frau dem Tod einen Schritt näher bringen.
Die Kamera schwenkte wieder auf ihr Gesicht. Jede Spur von Furcht war daraus verschwunden und kalter Entschlossenheit gewichen. Sie schien mir direkt in die Augen zu sehen, mit diesen bernsteinfarbenen Augen und dem trotzigen Blick – und in diesem Moment war ich mir sicher.
Meine Herzen hüpften.
Sie gehörte zu mir.
Sie war mein Gegenstück. Meine Gefährtin.
Die Welt um mich her schien einen Augenblick lang stillzustehen. Jeden Moment würde meine Gefährtin nach Kalumbu geschickt werden. Ich musste sie retten, koste es, was es wolle. Dies war jetzt mehr als eine Rettungsmission für irgendeine Frau.
Es ging jetzt um meine eigene. Und sie bedeutete mir alles.
»Ich schwöre, so wahr der Gehörnte Gott mein Zeuge ist, dass ich dich retten oder bei dem Versuch es zu tun sterben werde«, flüsterte ich und stach mir mit meinen spitzen Zähnen in die Daumen. Das Blut schmierte ich anschließend über meine Hörner und besiegelte so meinen Eid.
Ich starrte ihr in die Augen. »Ich komme dich holen.«